Sängerausflug 2018

Die Vorfreude war zu spüren, am Samstagmorgen um 8:30 Uhr, als man sich vor dem Sängerheim in Bauschlott traf. Rund 30 aktive Sänger des Sängerbundes Bauschlott waren gekommen, um eine 2-tägige Reise anzutreten, die viele Erlebnisse und auch die eine oder andere Überraschung bereithalten sollte. Pünktlich - fast jedenfalls - startete der Bus in Richtung Norden. Die Fahrt führte über Landstraßen - teilweise entlang des Neckars von Heilbronn bis Mosbach - schließlich bis Wertheim.

Wertheim, Stadt zwischen Spessart und Odenwald und mit mittelalterlichem Kern auf einer Landzunge zwischen Main und Tauber war das erste Reiseziel. Die Sänger ließen die Spaziergänger an der Uferpromenade gar nicht erst lange rätseln, welche Reisegruppe da angekommen war. Spontan wurden Lieder vorgetragen – unter der Leitung von Peter Furrer.

 

 

 

 

 

 

 

 


Mit der Gesangseinlage wurde zugleich die Wartezeit auf das Schiff verkürzt. Bei herrlichem Spätsommerwetter lag es auf der Hand, das Sonnendeck zu "entern". Beschaulich schipperte sie dahin, die "Mozart". Und so manches Lied schallte zu den Akkordeonklängen von Peter Zimmermann an die Ufer des Mains herüber. Zurück auf festem Boden begab sich sodann ein Teil der Sänger auf Schusters Rappen bergauf zur Burg, während der andere die gemütliche Fahrt mit der Burgbahn vorzog. Deutlich schneller war übrigens die Gruppe zu Fuß. Womöglich hatte auch die Vorfreude auf eine stärkende Mahlzeit auf der Sonnenterrasse des Burgrestaurants die Schritte beschleunigt.


Man genoss fränkische Speisen, regionale Weine und Biere bevor der Weg wieder nach unten in die Altstadt von Wertheim führte - für die einen zu Fuß und für die anderen per Burgbahn.

 

 

 

 

 

 

 

 


Auf Bahnfahrer und Fußgänger wartete unten am Main bereits wieder der Bus. Die wenigen Meter dahin waren allerdings zeitraubend - man hatte eine Eisdiele entdeckt. So schlenderten am Ende die Sänger gemächlich mit einer Eistüte in der Hand zum Busparkplatz. Ein wenig erinnerte das an eine pomadige Schulklasse, eine gleichwohl etwas in die Jahre gekommene.

 

Was als Abendessen mit Weinprobe angekündigt war, sollte sich als stimmungsvoller Ausklang des ersten Reisetages entpuppen. Bereits am Eingang zum rustikalen Schlosskeller des Kurmainzischen Schlosses in Tauberbischofsheim wurden die Sänger mit Winzersekt aus der Region im Rahmen eines Stehempfangs begrüßt. So mancher blickte da bereits gespannt die Treppenstufen in den Schlosskeller hinab, wo festlich gedeckte Tische gerichtet waren, was die heraufscheinende feierliche Beleuchtung nur erahnen ließ.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der erste Gang war eine Zeitreise an den Sonntagstisch früherer Jahre: Grünkernsuppe - in einer Suppenterrine auf jeden Tisch. Mal wieder mit der Suppenkelle hantieren, da war ein Nachschlag fast selbstverständlich, auch wenn das Buffet bereits wartete.
Begleitend zu den Gängen wurden Weine aus der Region gereicht, von einer charmanten Vertreterin der Winzergenossenschaft Beckstein versiert und unterhaltsam präsentiert. So kam man auch in den Genuss, die mehr oder weniger wiederentdeckte Rebsorte "Tauberschwarz" zu verkosten, die sich gegen Frühjahrskälte als äußerst resistent erwiesen hat. Und sie gibt es in der Tat nur in dieser Region.

 

Sehr bald wurden die ersten Lieder angestimmt, begleitet von Peter Zimmermann auf seinem Akkordeon. Bis in die späten Abendstunden sollte noch Gesang hinauf auf den Schlossplatz dringen.
Zuvor jedoch hatte der Organisator der Reise, Sängerkamerad Ernst Gattner, für eine ganz außergewöhnliche Überraschung gesorgt. Nach dem abendlichen Glockengeläut hallten hoch oben vom Türmersturm bewegende Trompetenklänge über die Stadt, darunter "Kein schöner Land in dieser Zeit", "Im schönen Wiesengrunde", "Guten Abend, gut' Nacht" und das "Badnerlied". Und am Fuße des Turmes sangen die Sänger des Sängerbundes Bauschlott mit.

 

 

 

 

 

 

Die nahezu menschenleere Altstadt von Tauberbischofsheim strahlte eine ganz besondere Athmosphäre in der Morgensonne aus. Eine wohl einmalige Perspektive eröffnete sich somit für die in der Sonntagsfrühe durch die Stadt streifenden Fotografen aus den Reihen der Sänger. In dieser Form ins Licht gesetzt, beeindruckte der Marktplatz mit seinen fränkischen Fachwerk-häusern und vor allem mit dem von 1865 bis 1867 erbauten neugotischen Rathaus.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Würzburg - dorthin führte die Reise am zweiten Tag. Über der unterfränkischen Großstadt am Main thront die Festung Marienberg, von wo aus man auf die Alte Mainbrücke und die Altstadt mit seinen historischen Gebäuden im Barock- und Rokokostil blickt. Hervorzuheben ist außerdem die Würzburger Residenz, Weltkulturerbe aus dem 18. Jahrhundert. Heute ist Würzburg eine Wissenschaftsstadt. Davon zeugen die Universität und so mancher Durchbruch in der Forschung. Kein Geringerer als Prof. Dr. Wilhelm Conrad Röntgen entdeckte hier Ende des 19. Jahrhunderts die X-Strahlen - im damaligen Physikalischen Institut der Universität Würzburg, das nunmehr eine Röntgen-Gedächtnisstätte ist.


Mainabwärts ging die Reise zum letzten Zielpunkt: Veitshöchheim. Ein idyllischer Ort, dessen Bekanntheit vor allem von der TV-Sendung „Fastnacht in Franken“ herrührt. Das ehemalige Fischerdorf mit seinen kleinen schmucken Häusern hat indes mehr zu bieten, und zwar neben einer einladenden Uferpromenade vor allem den Rokokogarten mit der dazugehörigen, maßgeblich von Balthasar Neumann gestalteten Sommerresidenz der Würzburger Fürstbischöfe.

 

Finales Reiseziel: Bauschlott - allerdings nicht ohne ein gemeinsames Abschlussessen. Das gab es in einer Weinstube in Abstatt bei Heilbronn.
Spät am Sonntagabend, voller Eindrücke und frohgelaunt ging man nach Erreichen des Sängerheims wieder auseinander. Und alle Sänger waren voll des Lobes für den Organisator des schönen Ausflugs: Ernst Gattner.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fotos: E. Bönke, C. Bühnert, W. Hofmann

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