Ein gönnerhafter 80er

Ein Ständchen mit vier Liedern

Ein Auftritt mitten in der Woche ist in dieser Form nicht üblich, aber die Sänger haben es mit Freude getan. So kamen sie zum 80. Geburtstag von Reinhard Frey im Goldenen Ochsen zusammen, um dem Jubilar die Lieder „Froher Sängermarsch“, „Es löscht das Meer die Sonne aus“, „Mondnacht“ und „Württemberger Wei‘“ vorzutragen. Werner Hofmann als Vereinsvorsitzender gratulierte in einer ausführlichen Laudatio dem langjährigen Mitglied und Gönner des Sängerbundes Bauschlott. Als Präsente überreichte er zusammen mit Sängervorstand Peter Zimmermann den "guten Sängerwein" und einen Blumenstrauß für die Gattin.

Die Laudatio von Werner Hofmann im Wortlaut:

"Was viel verlangt wird, das ist mitunter knapp – besonders in Kriegszeiten. Das war schon immer so. Aber stets sind auch wieder Zeiten gekommen, in denen man „sich etwas Gutes leisten“ konnte. Und so wird es auch wieder sein, die seinen Wert zu schätzen wissen, Scharlachberg Meisterbrand, ein Weinbrand der hält, was sein Name verspricht."

Lieber Herr Frey, ich glaube Sie ahnen schon wo diese zitierten Worte einzuordnen sind. Und richtig, diese Anzeige stand in der „Württemberger Zeitung“ am 15.11.1943, also dem Tag an dem Sie das Licht der Welt erblickten. Und ich glaube sie passt zu Ihnen. Sie haben sicherlich schwere Zeiten durchgemacht. Als Kind haben Sie noch zwei Jahre Krieg erlebt und dann eine schwere Nachkriegszeit. Aber Sie ließen sich nicht unterkriegen und brachten es, so wie es auch in der Anzeige anklingt, zu beachtlichem Wohlstand und konnten sich sicherlich mehr als nur ein Gläschen Cognac leisten und es sei Ihnen von Herzen gegönnt.

Doch genug des Rückblicks, wenden wir uns dem Heute zu – und damit zu Ihrer Vita beim Sängerbund: Sie sind 2001 in den Sängerbund eingetreten, also nun schon seit 22 Jahren Mitglied im Verein. In den 22 Jahren Ihrer Mitgliedschaft standen Sie immer treu zum Sängerbund, zeigten Interesse an unseren Veranstaltungen und zeigten sich immer großzügig, wenn es darum ging den Sängerbund, und damit den kulturellen Auftrag des Sängerbundes für das Gemeindeleben von Neulingen zu unterstützen. Letztlich förderten Sie damit auch das kulturelle Leben in Neulingen. Dafür danken Ihnen die Sänger und die Verwaltung recht herzlich mit diesem Ständchen.

Das Ehepaar Frey - umrahmt von Werner Hofmann (re.) und Peter Zimmermann.

Lieber Herr Frey, Sie blicken nun auf 80 Jahre Ihres Lebens zurück. Aus diesem Anlass wünscht Ihnen der Sängerbund, allen voran natürlich die Sänger, alles Gute für die Zukunft, vor allem Wohlergehen und noch viele gute Jahre bei guter Gesundheit. Zum Abschluss noch ein kleines, humorvolles Geburtstagsgedicht von Wilhelm Busch. Es trägt den Titel: „Über das Älter werden“.

Das große Glück, noch klein zu sein, sieht mancher Mensch als Kind nicht ein
und möchte, dass er ungefähr so 16 oder 17 wär'.

Doch schon mit 18 denkt er: "Halt! Wer über 20 ist, ist alt."
Warum? Die 20 sind vergnüglich - auch sind die 30 noch vorzüglich.

Zwar in den 40 - welche Wende -da gilt die 50 fast als Ende.
Doch in den 50, peu à peu, schraubt man das Ende in die Höh'!

Die 60 scheinen noch passabel und erst die 70 miserabel.
Mit 70 aber hofft man still: "Ich schaff' die 80, so Gott will."

Wer dann die 80 biblisch überlebt, zielsicher auf die 90 strebt.
Dort angelangt, sucht er geschwind nach Freunden, die noch älter sind.

Doch hat die Mitte 90 man erreicht - die Jahre, wo einen nichts mehr wundert -,
denkt man mitunter: "Na - vielleicht schaffst du mit Gottes Hilfe auch die 100!"

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